Samstag, 30. November 2013

Thanksgiving

Hallo!
Lange nichts mehr gehört von mir, ich weiß. So langsam kehrt der Alltag ein und ich muss doch tatsächlich manchmal arbeiten. Nichtsdestotrotz will ich euch ein bisschen von letzter Woche berichten, es stand nämlich ein großes Ereignis ins Haus: Thanksgiving!

Kurze Erklärung: Thanksgiving ist in den Staaten DAS große Familienfest des Jahres und wird jedes Jahr am vierten Donnerstag im November gefeiert. Da es ja eine Art Erntedankfest ist, steht das Essen natürlich im Mittelpunkt. Tradtitionell gibt es einen Truthahn mit Beilagen wie Süßkartoffeln und zum Nachtisch Apfel- und Kürbiskuchen. Amerikanische Familien nutzen diesen Feirtag um zusammenzukommen und Zeit miteinander zu verbringen, auch wenn man weit voneinander weg wohnt. 

Mein erstes Thanksgiving: Da sowohl meine Gasteltern, sowie auch viele ihrer Freunde, aus beruflichen Gründen hier nach Alaska gekommen sind, leben ihre Familien überall in den Lower 48 verteilt. Anstatt den Feiertag alleine zu verbringen, trifft sich diese Gruppe von 45 Leuten seit einigen Jahren um Thanksgiving mit den Freunden zu verbringen. Das hieß also für mich: Ich geh zu einer Feier mit 45 Leuten, von denen ich vielleicht fünf kenne. Wer mich kennt weiß wie ich mich da gefühlt habe, ich war mega nervös! Bevor ich euch aber erzähle wie der Abend verlaufen ist, möchte ich doch noch kurz auf die Essensvorbereitung hinweisen.
Der Plan ist immer, dass die Gastgeber, Terry&Jeff, die Truthähne machen und die Gäste sind für Beilagen und Nachtisch verantwortlich. Dana sollte einen Apfelkuchen und eine Rohkostplatte machen... Aber natürlich nicht irgendeine Rohkostplatte. Am Ende soll das Gemüse so drapiert sein, dass es die Form eines Truthahns hat. Nach ca. drei Stunden schnibbeln und drapieren war das Meisterwerk dann fertig. Jetzt mussten wir nur noch beten, dass er die Autofahrt überlebt. Der Apfelkuchen war im Gegensatz dazu das reinste Kinderspiel.
Bei Terry's angekommen (zum Glück mit einem heilgebliebenen Veggie-Truthahn) wurde es dann ernst für mich. Ich kannte nur die Gastgeber & ihr Au Pair und ein weiteres Ehepaar. Dana hat mich allen ganz lieb vorgestellt und ich hab mir wirklich die größte Mühe gegeben mir alle Namen zu merken. Hat leider nicht so geklappt. Im Nachhinein frag ich mich nur, warum ich so aufgeregt war. Alle waren so nett zu mir, sind zu mir zum reden gekommen und haben mich in ihre Gespräche eingebunden. Unter sich reden alle fast nur übers Fliegen, da glaub ich so gut wie jeder Anwesende  Pilot ist. Deswegen waren viele auch schon in Deutschland und alle wollten mich von ihren Deutschkenntnissen überzeugen. Es ist so lustig wie sie manche Sachen ausprechen.
Nach dem leckeren Essen konnte ich mich leider kaum noch bewegen so satt war ich, es hat einfach alles so lecker geschmeckt! Ich hab mich also aufs Sofa gesetzt, wo ein paar von den Männern Football geguckt haben. Als sie rausfanden, dass ich leider gar keinen Plan von dieser Sportart habe, habe ich erstmal einen Vortrag über alle möglichen Regeln, Strategien, Mannschaften, Lieblingsspieler und so weiter bekommen. In der Theoriebin ich jetzt fit fürs Spiel.
Später am Abend wurden die Kinder immer unruhiger, es war also Zeit zu gehen. Sehr schade, ich wäre nämlich gerne noch länger geblieben. Ich hatte einen echt schönen Abend, hab viele nette Leute kennengelernt & konnte wieder was von der Amerikanischen Kultur miterleben!

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